Minolta AF 200mm f28 APO qs Minolta AF 200mm f28 APO closed Minolta AF 200mm 1:2.8 APO G (HS)

 

Ein legendärer Klassiker im α-System ist das AF 2.8/200 mm APO G. Reflexfreiheit, Auflösungsvermögen und Detailkontrast beeindrucken auf Anhieb. Vor einigen Jahren veröffentlichte die deutsche Zeitschrift Foto-Magazin einen Rückblick auf 25 Jahre Objektivtests; man listete das Minolta AF 2.8/200 mm APO G als «eines der fünf besten Kleinbild-Objektive überhaupt».

Das für seine Brennweite und Lichtstärke kleine und unauffällige Objektiv ermöglicht ruhig und konzentriert wirkende Schnappschüsse, wenn man es bei voller Öffnung einsetzt. Oftmals habe ich das AF 2.8/200 mm APO für unbemerkte, formatfüllende Porträts eingesetzt. Durch die grössere Distanz, den vollkommen aufgelösten Hintergrund und die neutralere Perspektive wirken diese Aufnahmen ausgesprochen klar, sachlich und gleichzeitig edel.

Das Objektiv ist – verglichen mit dem doppelt so schweren 2.8/70–200 mm – klein, kurz und leicht gebaut. Dadurch ist es wesentlich weniger kopflastig, und man ermüdet auch deutlich weniger – was wiederum zu besseren Bildresultaten führen kann.

Die Detailauflösung ist bereits bei f2.8 bis in die Ecken hervorragend (siehe S.76/77); leichtes Abblenden auf f4 oder f4.5 erhöht einzig den Mikrokontrast, so dass die Bilder einen spektakulären Detailreichtum bekommen. Bereits bei f4.5 ist die maximale Auflösung erreicht, darüber beginnt die Beugung das Auflösungsvermögen zu limitieren. Man darf aber für allgemeine Anwendungen ohne zu Zögern auf f8 oder f11 abblenden, wenn die Tiefenschärfe dies erfordert.

Das Objektiv ist – ebenso wie das Sony AL 2.8/300 mm G SSM – ungewönlich unempfindlich gegenüber starkem Gegenlicht. Einzig nachts kann der mitgelieferte Schutzfilter (der im allgemeinen wegen der weichen Frontlinse aus AD-Glas permanent auf dem Objektiv verbleiben sollte) zu störenden Reflexen führen, wenn starke Punktlichtquellen direkt im Bild sind. Die Vignettierung ist bei Offenblende sichtbar, verschwindet aber beim Abblenden rasch. Verzeichnung und chromatische Aberrationen sind sehr gut korrigiert, und auch das Bokeh ist exzellent.

Das Objektiv kann auch sehr gut mittels Zwischenringen im Nachbereich betrieben werden (ca. bis Massstab 1:2). Die bekannt hervorragende Abbildungsqualität bleibt erhalten, und die Kombination eignet sich hervorragend für die Aufnahme grösserer Insekten sowie für betont ruhig wirkende Pflanzenbilder.

 

Baujahre Minolta ab 1987 (überarbeiteteHigh Speed Fassung 1989)
Linsen/Glieder 8/7
Länge/Durchmesser 134/86 mm
Gewicht 790 g
Naheinstellgrenze 1.5 m (0.16x)filter 72 mm
Bauweise hochwertige Metallfassung
Fokussierung Innenfokussierung, Stangen-AF
Sonstiges Apochromatische Korrektur, mechanischer Fokussierbereichs-Begrenzer