Die 1.7/50er Objektive von Minolta - ab 1973 als Nachfolger der früheren 1.7/55 mm geliefert - haben im Prinzip alle denselben optischen Aufbau. Gewisse Anpassungen an den Linsenradien wurden wohl bei der Einführung neuer Glassorten gemacht, ohne dass sich dadurch die Abbildungseigenschaften sich allzusehr geändert hätten. An 16MP-APS-C differiert die Leistung leicht; das letzte MD-III 1.7/50er ist etwas schwächer als die Vorgängermodelle.

Alle 1.7/50er von Minolta sind bei identischern Blenden in den Bildecken etwas schwächer als die jeweiligen Minolta MC/MD 1.4/50er!

Mechanisch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnene Varianten, denn das MC-X ist mit einem "Messing-auf-Alu" Schneckengewinde ausgerüstet, das ein seidenweiches Fokussieren erlaubt. Zudem sind bei den MD-Varianten sowohl der Fokussier- als auch der Blendenring aus Plastik. Durch diese Änderungen konnte das Gewicht von 240 g (MC) auf zunächst 195 g und später sogar 160 g gedrückt werden. 


Test an 16MP APS-C

 

Minolta 50mm f17 MC-X Minolta 50mm f17 MC-X pic MINOLTA 50mm 1:1.7 (6 Linsen / 5 Glieder)

 

Fassungen: MC-X (1973), MD-I (1977)
Minolta 50mm f17 MD-I Minolta 50mm f17 MD-II pic MINOLTA 50mm 1:1.7 (6 Linsen / 5 Glieder)

 

Fassung: MD-II (1977)
Minolta 50mm f17 MD-III Minolta 50mm f17 MD-III pic MINOLTA 50mm 1:1.7 (6 Linsen / 5 Glieder)

 

Fassungen: MD-II (1979), MD-III (1981)

 

 

 

Performance of the MD-III version on 16 MP APS-C (reproduced with permission from Benjamin Gövert / vintagelensreviews.com):

The lens is soft at f/1.7 with acceptable contrast and minimal haze. Sharpness and contrast increase radically at f/2.8 with the haze disappearing. The center reaches good sharpness now, but the corners stay slightly soft. Stopping down to f/4 increases sharpness to good in the corners and very good in the central region. At f/5.6 and f/8, the rating improves to excellent, with the corners reaching their peak at f/8. Diffraction starts at f/11, becomes evident at f/16 and softens up the image at f/22.

A minimal red and very dark cyan glow is visible at f/1.7 and f/2.8 in the corners. Starting at f/4, the lens shows tiny red/cyan CAs that disappear when stopped down to f/8. Overall, the MD f/1.7 is practically free of lateral CAs. An outstanding performance for an achromatic lens.

Vignetting is about 2/3 of a stop at f/1.7 and disappears by f/2.8. The lens also exhibits a very low barrel distortion of -0.3%. The effective T-stop at f/1.7 is approximately T1.8 (-0.2 EV), which is good.

Compared to the MD Rokkor 50 mm f/1.4 (MD-I), the f/1.7 MD-III shows a slightly different characteristic wide open: While the center is equally sharp, the corners show less haze, but also significantly less detail and sharpness. At f/2.8, the MD-I f/1.4 is ahead in every aspect. Stopping down further, the lenses are indistinguishable in terms of central sharpness, but the f/1.7 always shows softer corners. In all other aspects (vignetting, CAs, distortion), the two are too close to call a clear winner. All things considered, the f/1.7 is a good pick if you are on a budget or just searching for a light, no-nonsense prime to take with you wherever the wind takes you. For most other users, the f/1.4 is the lens of choice.

 

 

 

 

"Nach meiner Meinung ist das MD Rokkor 1.7/50 (55mm Filter) die optimale Ergänzung zum 1.2/58. Es ist deutlich weniger empfindlich gegen Gegenlicht - und man bekommt es fast geschenkt (in aller Regel unter 10 EUR). Spätestens ab Blende 4 ist der Unterschied zu den MCs 1.4/50 und 1.2/58 vernachlässigbar."

"Du kannst anstelle von o.g. MD 1.7/50 auch das MC Rokkor 1.7/50 nehmen. Die beiden sind eigentlich identisch - und ich glaube nicht, dass sich die optische Vergütung innerhalb dieser Periode so drastisch verändert hat, dass es für den Fotographen wirklich wichtig wäre, ein spätes Objektiv zu benützen. Das MC Rokkor 1.7/50 bekommt man normalerweise als Beifang an einer SR-T."

ChristophPeterS (www.mi-fo.de)


Ich habe einmal einen guten Teil meiner (hauptsächlich aus Beifängen bestehenden) Standardobjektivsammlung vergleichsgetestet. Das Motiv war ein großes Industriegebäude, die Fokusentfernung war unendlich. Das Testfeld bestend aus den folgenden:

  • MC Rokkor-PF 1:2/50 mm (ø 55 mm)
  • MC Rokkor-PF 1:1,7/50 mm (ø 55 mm)
  • MD Rokkor 1:1,7/50 mm (ø 55 mm)
  • MD Rokkor 1:1,7/50 mm (ø 49 mm)
  • MC Rokkor-PG 1:1,4/50 mm (ø 55 mm)
  • MD Rokkor 1:1,4/50 mm (ø 55 mm)
  • MC Rokkor-PG 1:1,2/58 mm (ø 55 mm)
  • MD Rokkor 1:1,2/50 mm (ø 55 mm)
  • MD Macro 1:3,5/50 mm (ø 55 mm)

Das beste von allen war bei mir das MC 1,4/50. Auf dem zweiten Platz, ganz dicht dahinter (nur mit starker Lupe vom Erstplazierten differenzierbar) drängeln sich das MD 1,4/50 (ø 55 mm), das unscheinbare MC 2/50, das Makro-50er sowie das legendäre MC 1,2/58. Insbesondere die Leistung des letzteren bei voller Öffnung haut einen schier um! Natürlich ist's offen schwächer als bei leichter Abblendung -- aber eben absolut nicht schwächer als ein gutes 1,7er oder 1,4er bei voller Öffnung. Nur die Vignettierung ist etwas stärker ... das ist überhaupt eine generelle Regel: je lichtstärker, desto mehr Vignettierung bei voller Öffnung. Und außerdem: je lichtstärker, desto mehr tonnenförmige Verzeichnung. Trotzdem ist auch die stärkste Verzeichnung immer noch sehr gering und selbst bei der Mehrzahl der Architekturaufnahmen unkritisch (höchstens, wenn wirklich mal eine schnurgerade Linie nahe am und exakt parallel zum Bildrand verläuft ...).

Sämtliche 1,7er landeten miteinander im Mittelfeld. Ihr Mangel war generell eine nicht soo tolle Leistung bei voller Öffnung. Doch bei Blende 2,8, spätestens ab Blende 4 ist kein Unterschied zur Spitzengruppe mehr feststellbar. Enttäuscht hat mich das Makro-50er. Seine Vignettierung ist bei Blende 3,5 überraschend hoch ... gut, sie ist gering, aber ich hatte mit überhaupt gar keiner Vignettierung gerechnet. Die Schärfe ist einwandfrei, aber nicht besser als die der anderen Standardobjektive (im Nahbereich sieht's anders aus: da ist die Schärfe einem normalen Standard klar überlegen). Glänzen kann es nur hinsichtlich der Verzeichnung: null, nix, nada. Keinerlei Verzeichnung feststellbar.

O1af, www.mi-fo.de

 

Übersicht über die Minolta Normalobjektive im SR-System