Das Minolta 3.5/50 mm Macro ist als klassisches, beinahe symmetrisches Planar ausgelegt. Im Gegensatz zu üblichen Objektiven wurde es aber auf den Nahbereich korrigiert. Ungewöhnlich für 1961: Die vierte und die fünfte Linse sind bereits aus hochbrechenden, niedrig dispergierenden Sondergläsern mit Seltenen Erden gefertigt.
Das 3.5/50 mm Macro dürfte das Rokkor mit der längsten Produktionszeit sein - alle entsprechenden Objektive von der SR-Variante mit M39-Gewinde (1961) bis hin zum MD-III von 1981 basieren auf derselben optischen Rechnung. Ältere Forenbeiträge und Fachautoren wie J. Scheibel schreiben dem Minolta 50er Macro eine exzellente Leistung zu - die sich aber zumindest im Unendlich-Bereich an APS-C erst bei deutlicher Abblendung bestätigen lässt: Alle lichtstärkeren Standard-Rokkore vom 1.2/58 mm bis hin zum 2/45 mm sind bei mittleren Blendenwerten deutlich schärfer als das MC / MD 3.5/50 mm. Das Macro-Rokkor sollte für beste Eckschärfe zumindest auf f8 abgeblendet werden. Es brilliert aber bezüglich Verzeichnungsfreiheit und - selbstverständlich - im Nahbereich. Alle MC/MD 3.5/50 mm Macro lassen sich mit glaslosen (!) Adaptern sinnvoll an digitale Kameras adaptieren, auch wenn bei DSLRs und den Sony-SLTs die Scharfeinstellung nur im Nahbereich funktioniert.
Mechanisch ist die SR-Variante eine Ausnahme-Erscheinung im System: Sie hat ein M39-Schraubgewinde und nicht das SR-Bajonett! Die MC-II und die erste MC-X-Variante sind vollständig aus Metall gebaut und haben den sanft gleitenden Schneckengang "Alu auf Messing". Das spätere MC-X sowie alle MD-Varianten sind zu wesentlichen Teilen aus Kunststoff aufgebaut; die Haptik ist dadurch beeinträchtigt, das Gewicht konnte aber von ca. 330 g auf 200 g wesentlich reduziert werden (Bergwanderungen!).
Test an 16MP APS-C (MD-I und MD-III)
Performance of the MD-X version on 16 MP APS-C (reproduced with permission from Benjamin Gövert / vintagelensreviews.com):
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The Macro shows acceptable sharpness with a slight haze at f/3.5 without any weaknesses in the corners. At f/5.6, the haze disappears and the lens shows good sharpness across the whole image with remarkably good corners. Stopping down further to f/8 or f/11 does not increase resolution and has little effect on the image overall, with the exception of a slightly crisper impression due to marginally higher contrast. Diffraction is hardly visible at f/16 but clearly softens f/22.
The lens shows no relevant CAs, even when looking at the images with 200% magnification. Outstanding for a lens which is – as far as I know – not apochromatic by design.
Vignetting is about 2/3 of a stop at f/3.5 and practically disappears at f/5.6. The lens shows an irrelevant amount of pincushion distortion (-0.1%). The effective T-stop at f/3.5 is T3.7 (-0.2 EV), which is good.
So, how does the legendary Macro Rokkor compare to it’s peers? Well, in terms of sharpness at medium distance to infinity, it doesn’t stand a chance against it’s cousin the MC Rokkor-PG 50 mm f/1.4 or other “regular” 50 mm primes. But this is not, what the Macro has been designed for. It has very different strong points; the main ones being a total absence of CAs as well as no perceptible distortion whatsoever. The lens also shows an extremely even performance across the entire frame and across three full f-stops (f/5.6 to f/11), which is something I haven’t seen before in a vintage piece of glass. This 50 mm is impressive, but in a very unusual, likable way.
Das 50mm Minolta Macro Rokkor ist ein echt tolles Teil. Wenn ich kein lichtstarkes Normalobjektiv brauche, habe ich mein 50er Macro auf jeden Fall dabei. Deswegen bleiben die anderen Normalobjektive (außer dem 58mm 1:1,2 eben...) immer öfter zuhause ... Vor dem 50mm Macro hatte ich mal ein 50mm Sicma Macro 1:2,8. das ist zwar lichtstärker und kommt auch ohne 1:1-Adapter auf 1:1. Aber nach einem Vergleich mit dem Minolta habe ich das Sigma SCHNELLSTMÖGLICH abgestoßen! Das Minolta ist um Klassen besser!
"Wenn Du eingestochen scharfes 50-er haben willst, dann probiere mal ein 50/3.5er Macro aus. Ist zwar etwas lichtschwach für den Alltagsgebrauch, geht aber ohne Ummontieren bis 1:2, und wenn es um die schiere Schärfe geht, ist es spitze."
Dennis (www.mi-fo.de)
Bei Minolta waren schon im ersten MC Makro Rokkor 3.5 50mm Glassorten im Spiel die eine völlig neue Leistungsdimensionen eröffnet haben. Das hätte man schon damals marketingtechnisch weit besser nutzen können, man hat aber auf den Namen Rokkor vertraut...
Hans-J., www.mi-fo.de
Beim Minolta Macro Rokkor 3,5/50 würde ich mir ein älteres Exemplar suchen, nämlich ein MC Macro Rokkor-QF 1:3,5/50 mm. Der Grund ist die massive Vollmetall-Konstruktion der Fassung. Das spätere MC Macro Rokkor (ohne "-QF"), ebenso wie das MD Macro Rokkor und das MD Macro, haben allesamt -- bei identischer Optik -- einen Fronttubus aus Kunststoff. Das beeinträchtigt zwar die Abbildungsleistung nicht grundsätzlich ... aber die ursprüngliche Vollmetall-Fassung ist einfach schöner!
Außerdem muß man höllisch aufpassen, daß man kein Exemplar mit beschädigter Hinterlinsenverkittung erwischt. Dieser Schaden ist beim 50er Makro leider sehr verbreitet, ist aber schwer zu erkennen. Man drehe das Objektiv unter einer möglichst punktförmigen Lichtquelle hin und her und suche nach Newton-Ringen bzw. -Streifen unter der Hinterlinse. Übrigens -- Vorsatzachromate leiden oft unter demselben Mangel. Wie stark dieser Schaden die Abbildungsleistung konkret beeinträchtigt, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Offenbar ist die Beeinträchtigung eher gering, möglicherweise sogar gleich null.