Das Minolta MC 3.5/200 mm, dessen erste Version bereits 1959 zusammen mit der SR-2 vorgestellt wurde, ist vom Aufbau her von der klassischen Ernostar-Konstruktion abgeleitet. Obwohl der Linsenquerschnitt der drei Versionen MC-I, MC-II ("Berg-und-Tal") und MC-X (Gumminoppen) identisch zu sein scheint, differiert die Leistung zwischen MC-I und MC-II/MC-X beträchtlich. Da ähnliche Differenzen zwischen MC-I und MC-II auch beim 1.4/58 mm gut dokumentiert sind, ist anzunehmen, dass Minolta die ursprüngliche Rechnung um 1968 herum mit dem damals neuen hauseigenen "Grosscomputer" optimiert hat.
Der ersten Variante fehlt die Detailzeichnung; auch Abblenden auf f11 führt an 16MP APS-C nicht zu wirklich detaireichen Aufnahmen. Erst die MC-X-Version von 1973 hat eine ansprechende Auflösung, die aber nicht ganz mit den späteren MC 4/200 mm und MD 2.8/200 mm mithalten kann. Zumindest an APS-C ist die Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld recht gleichmässig. Wie sich die Optik an 24MP und 36MP Vollformat schlägt, bleibt abzuwarten.
Wie üblich für MC-Objektive ist insbesondere die MC-X-Variante hervorragend gefertigt. Für Fotografen mit eher kleinen Händen dürfte allerdings der Fokus-Ring im Durchmesser etwas gross geraten sein. Trotzdem läuft die Fokussierung deutlich einfacher als z. B. mit dem MD 2.8/200 mm.
Thread zum Minolta MC 200mm 1:3.5 auf www.mi-fo.de
"Das 200mm MC Tele Rokkor 1:3,5 ist im Gegensatz zum 200/1:4 ein richtiger Klotz. An die Abbildungsleistung des 200mm MD Tele Rokkor 1:2,8 kommt es leider in keiner seiner Versionen ran; den 200mm MC/MD Tele Rokkor 1:4 scheint es ebenbürtig in Sachen Bildschärfe und Brillianz - meinen 200mm MC Tele Rokkor 1:4,5 (und der Vollständigkeit halber: auch dem alten 200/1:5,6) ist es klar überlegen. Problematisch ist die Streulichtempfindlichkeit - selbst mit der unbedingt empfehlenswerten Schraub-Streulichtblende! Da sind 200/1:4 und auch 200/1:2,8 wesentlich unempfindlicher. Ich finde einen Vergleich des 200/1:3,5 mit dem 200/1:4 etwas fairer als mit den raren (und in einer anderen Preisliga spielenden) 200/1:2,8. Und da entscheiden IMHO eher Kleinigkeiten, da ich in Sachen Bildqualität ehrlich gesagt keine Unterschiede feststellen konnte. Eine Kleinigkeit wäre Gewicht und Packmaß - oder auch der recht lange Fokusweg des 200/1:3,5. Wenn es also auf Schnelligkeit, Kompaktheit und Leichtigkeit ankommt, wäre das Neuere die erste Wahl. Allerdings stelle ich fest, daß die 200/1:4 kaum die Alukiste verlassen, während einer der Glasbausteine öfter das Licht sehen: Mein erklärter Liebling der diversen Versionen des 200mm MC Tele Rokkor 1:3,5 ist eine "Berg-und-Tal-Version", da sie zum einen optisch gut ist und zum anderen über eine eigene Abblendtaste verfügt. Dazu kommt noch, daß ich gerade bei diesem Objektiv gerne mit der Streulichtempfindlichkeit "spiele" - und das Bokeh des 200/1:3,5 ist zudem etwas angenehmer als das des 200/1:4, was meine Spielereien natürlich begünstigt..."
fwiesenberg (www.mi-fo.de)
"Ich kann nur zur letzten gebauten Version des MC Rokkor 3.5/200mm im Vergleich zum ersten, langen Modell des MD Rokkor 1:4 200mm und im Vergleich zu den Zooms MC Rokkor 4.5 80-200mm, MD 4.5 75-200mm und MD 4 70-210mm Vergleichendes sagen. Das 3.5/200 ist im Vergleich zum 4/200 schon ein richtiger Brummer. Offenblende 3.5 ist es etwas schwächer als das 4/200, aber eben auch ein halbe Blende Lichtstärker. Bei gleichen Blenden f5.6, f8 sind sie etwa gleich auf. Beide sind etwas stärker als die Zooms bei 200mm wobei bei mir die beiden neueren MDs ab f5.6 ziemlich nah an den beiden Festbrennweiten dran sind. Im Bokeh ist der Unterschied vom 3.5 zum 4 sehr gering, aber doch mit Tendenz zum 3.5. Die Zooms halten da nicht ganz mit, das fällt bei dieser Brennweite aber oftmals nicht so auf, da die unscharfen Bereiche oft schon durch das große Mass an Unschärfe identisch dargestellt werden."
Hans-J. (www.mi-fo.de)
"Das MC 3.5/200mm ist ein schöner Glasbaustein, aber mir ist es zu schwer. Dazu kommt noch das sowohl 4/200 als auch 2.8/200 optisch besser sind und das 2.8er sogar noch leichter ist. Ich weiß das Haptik eine größere Rolle bei größerer Objektivauswahl spielt, aber hier spricht alles andere dagegen. Ich würde mich immer gegen das 3.5er entscheiden oder besser habe schon getan, da ich es verkauft habe. Schau dich mal nach einem 2.8/200 um, das ist optisch wunderbar und harmoniert wunderbar mit den größeren Gehäusen. Am liebsten verwende ich es an der X500 mit MD1, dann käme wohl eine XE oder XK, an einer XD oder X700 ohne Motor passt es so gar nicht, da es doch etwas größer ist. Passt in jedem Fall besser als das 3.5er."
Mark (www.mi-fo.de)
"Ich habe mich hier nicht eingeklinkt, weil ich speziell zum MC 3,5/200 eigentlich nichts sagen kann. Ich besitze zwar ein Exemplar (für 'n Appel und 'n Ei von eBay), habe es aber noch nie ernsthaft vergleichsgetestet. Aus den Tests anderer Leute lese ich heraus, daß es gut, abgeblendet sehr gut sei, aber nicht besser als die anderen 200er ... wenn überhaupt, dann eher einen Hauch schwächer. Bei mir jedenfalls ist das MD Tele Rokkor 1:4/200 mm (frühe Version, baugleich zum späten MC) das stärkste aller 200er. Das alte MC Tele Rokkor-PE 1:4,5/200 mm liegt nur hauchdünn dahinter. Das MD Tele Rokkor 1:2,8/200 mm wird allseits hochgelobt ... doch bei mir ist's eher mittelprächtig. Nicht schlecht, aber das 4/200 ist besser, besonders am Zweifach-Konverter. Kann aber sein, daß einfach nur mein spezielles Exemplar einen Treffer hat. Übrigens -- das Tele Rokkor 1:4/200 mm würde nach heutigem Standard als Objektiv mit AD- oder ED-Glas vermarktet werden! Es besitzt mind. eine Linse aus einer sehr speziellen, von Minolta höchstselbst entwickelten Glassorte mit ungewöhnlich niedriger Dispersion (desgleichen das vierlinsige 2,8/135) -- doch im Gegensatz zu Canon und Nikon hielt Minolta es seinerzeit nicht für nötig, diese Tatsache werblich irgendwie hervorzuheben. Ein ernster Marketing-Fehler, wie ich finde. Bemerkenswert ist auf jeden Fall, daß das MD Tele Rokkor 1:4/200 mm bei voller Öffnung bereits besser ist als die auf Blende 8 (!) abgeblendeten Objektive MC Tele Rokkor 1:4,5/300 mm und MD Tele Rokkor 1:4,5/300 mm, wenn man die längere Brennweite durch entsprechend größeren Abstand ausgleicht. Seit ich das festgestellt habe, benutze ich meine 300er so gut wie gar nicht mehr."
O1af (www.mi-fo.de)
"Das MC 3,5/200mm habe ich in der Berg und Tal Version. Vergleichsdaten kann ich leider keine bieten. Die interessieren mich aber auch erst, wenn ich mit einem Objektiv wirklich unzufrieden bin. Ich habe zwar noch nicht viele Bilder damit gemacht, die Bilder aber die ich gemacht habe (Sensia 100) haben mich sehr positiv überrascht. Für mich hat das Objektiv an der XE-1 oder SR-T 303 mehr Kult-Charakter und dafür ist es richtig gut geeignet. Gerade weil das Objektiv so groß ist, bedaure ich, dass es keine XE-1 MOT gibt. Eine XM-Motor werde ich wohl nie besitzen. Und an einer XD-7 mit Winder ist es schon wieder nicht richtig kultig. Wenn es weniger um Kult geht ziehe ich aber das Nikon 2,8/180mm ED oder auch das Tokina AT-X 2,8/80-200 vor."
Polylux (www.mi-fo.de)
"Etwas spezieller ist noch das MC Tele Rokkor 3.5/200. Mir scheint das als ein interessantes Portraitobjektiv, da es offen wenig Kontrast hat. Das geht dann schon fast in Richtung eines schwachen Variosoft-Eindrucks hin. Die 4/200 sind aber viel universeller (weil spätestens ab F/5.6 tiptop), so dass die 4/200 die erste Empfehlung für ein mittleres Tele sind."
"Auch ich habe den Eindruck, dass das MD Tele Rokkor 4/200 noch einen Tick besser ist als das MD 2.8/200. In meiner Standardausrüstung ist aber das späte 4/200, weil es kleiner ist - und besser in die Tasche passt. Die beiden Varianten des 4/200 scheinen mir ganz nahe beieinander zu liegen. Dagegen halte ich das MC 3.5/200 für eines der besten Portrait-Teles (wenn man mit der langen Brennweite zurecht kommt - z.B. wenn man nur ein Gesicht fotographieren will). Die Auflösung scheint mir vorhanden zu sein - aber der Kontrast ist deutlich niedriger. Zumindest wenn man mit weit offener Blende fotographiert. Ich würde es wegen seines Gewichts nicht mit auf eine Bergtour nehmen. Dennoch meine ich, dass es - bei dem lächerlichen Preisen, für die es normalerweise den Besitzer wechselt - in jedem Fall ein sehr empfehlenswertes Objektiv ist. Für des letzte Quentchen Schärfe brauche ich beim 200er schon unbedingt das Stativ."
ChristophPeterS. (www.mi-fo.de)
The big MC Rokkor 200mm f3.5 on a CANON EOS 300D. It is a very good performance lens at f3.5 with wonderful boken (no ligth falloff at f3.5 due the crop factor of the APS-C sensor). It has terrific performance between f5.6 and f8! On DSLR with APS-C sensor this lens has the same angle of view of a 320mm f3.5. Not bad !
Altervista