Minolta AF 17-35mm f28-4 Minolta AF 17-35mm f28-4 qs

 

Das deutlich leichteste der drei Superweitwinkel-Zooms ist ein Derivat des entsprechenden Tamron-Zooms. Die Fassung, grossteils aus Kunststoffen gebaut, macht einen guten Eindruck. Zoom- und Fokusringe laufen angenehm weich und widerstandsarm, und sie sind griffgünstig positioniert. Das Objektiv ist aufgrund seines geringen Gewichtes weit angenehmer zu handhaben als das wesentlich leistungsfähigere und doppelt so schwere Zeiss ZA 2.8/16-35 mm. Aufgrund der recht kurzen Getriebe-Übersetzung neigen manche ältere Gehäuse (so etwa die Minolta Dynax 7D) im AF-Betrieb zu Fehlfokussierungen.

Das günstigste Superweitwinkel-Zoom im System hat am wichtigen kurzen Ende auch die deutlichsten Schwächen. Das Bildzentrum kommt zwar bereits bei Offenblende tadellos – deutlich lebendiger als beim AF 2.8/20 mm und durchaus auf dem Level des Zeiss 2.8/16–35 mm –, aber eine ungewöhnlich ausgeprägte Bildfeldwölbung führt dazu, dass die Ecken bei 17 mm und f2.8 komplett ohne Zeichnung sind. Kein anderes Vollformat-Objektiv im System zeigt derartig gravierende Schwächen.

Durch Abblenden auf f11 erreicht man auch bei 17 mm die Abbildungsleistung des AF 3.5/17–35mm G – bis in die Ecken eine sehr gute Detailzeichnung und guten Kontrast. Gegen längere Brennweiten hin nimmt die Leistung zunächst kontinuiertlich zu und erreicht um 24 mm ihr Maximum. Sie ist bei dieser Brennweite auf dem Level des Minolta AF 2.8/24 mm und sogar etwas besser als beim Zeiss ZA 2.8/16-35mm.

Bei 35 mm Brennweite und grossen Öffnungen bildet das Objektiv zwar detailreich, aber recht kontrastarm ab. Auch das lässt sich durch Abblenden beheben. Kritischer und gerade bei Architekturaufnahmen recht störend ist die deutliche Verzeichnung am kurzen Ende. Die chromatischen Aberrationen sind sichtbar, aber am kurzen Ende nicht stärker als beim Sony Zeiss ZA 2.8/16–35 mm. Die Vignettierung bewegt sich ebenfalls in etwa auf dem Niveau der beiden andern genannten Zooms.

Aufgrund seiner Eigenschaften macht es am meisten Sinn, das Minolta AF 2.8-4/17-35mm als leichtes Reiseobjektiv für Landschaften einzusetzen, allenfalls auch für Reportagen bei Offenblende – falls man sich an der extremen Bildfeldwölbung nicht stört.

 

Baujahre Minolta ab 2004
Linsen/Glieder 14/11
Länge/Durchmesser 88/83 mm
Gewicht 430 g
Naheinstellgrenze 0.3 m (x)
Filter 77 mm
Bauweise Metall-Kunststoff-Fassung
Fokussierung Innenfokussierung, Stangen-AF