Minolta AF 100mm f28 SoftFocus Minolta AF 100mm f28 SoftFocus qs  Minolta AF 100mm 1:2.8 Soft Focus

 

Das AF 2.8/100 mm Softfocus ist eine weitere Spezialität im α-System. Gerade bei Porträt- und Hochzeitsfotografen waren hochgeöffnete, aber weich zeichnende Objektive immer recht beliebt. Durch die zunehmende Ausmerzung vor allem der sphärischen Aberrationen verschwanden die typischen, weich zeichnenden Porträtlinsen seit den 1960er-Jahren zunehmend vom Markt.

Das klassische Minolta MC 1.7/85 mm (1968) hatte bei voller Öffnung noch leichte sphärische Restfehler, die aber beim Abblenden auf f2.8 verschwanden.Trotz oder eher wegen dieser Restfehler war das Objektiv für Porträts sehr beliebt; feinste Details wie Härchen oder Hautporen werden zwar abgebildet, aber mit deutlich reduziertem Kontrast – was der allgmeinen Bildwirkung in der Regel durchaus förderlich ist.

Sein Nachfolger, das MD 2/85 mm, bildete bereits bei Offenblende sehr kontrastreich ab. Minolta erkannte das Potenzial der sphärischen Restfehler und patentierte 1976 eine Objektivrechnung, die eine stufenlose Steuerung der sphärischen Aberrationen ermöglichte. 1978/79 wurde das MD 2.8/85 mm VariSoft, das erste Spezialobjektiv mit stufenlos steuerbaren sphärischen Aberrationen, auf den Marktgebracht. Durch Hamiltons romantisch-verträumte Mädchenbilder erlangte es rasch einen hohen Bekanntheitsgrad.

Das entsprechende Autofokus-Objektiv, das AF 2.8/100 mm Soft Focus, kam erst 15 Jahre später heraus. Die Verarbeitung ist erstklassig, und es hat in andern DSLR-Systemen nach wie vor kein Pendant. In der Neutralstellung «0» zeichnet das Objektiv ebenso scharf wie ein normales Kurztele. Bei Offenblende sind die Ecken noch leicht flau, aber Abblenden um eine Stufe behebt dies.

Der Weichzeichner-Effekt wird durch das kontrollierte Einführen einer sphärischenAberration erzeugt; er verstärkt sich zunehmendvon Stellung «1» bis hin zur Stellung «3». Die Weichzeichnung ist am stärksten bei Offenblende; bei f8 ist die Wirkung auch in der stärksten Stellung «3» praktisch verschwunden. Zu beachten bleibt, dass der Weichzeichner-Effekt im Sucher üblicherweise weniger stark erscheint als in der fertigen Aufnahme.

 

Baujahre Minolta ab 1994
Linsen/Glieder 7/7
Länge/Durchmesser 78/71 mm
Gewicht 490 g
Naheinstellgrenze 0.8 m (0.17x)
Filter 55 mm
Bauweise hochwertige Metall-Kunststoff-Fassung
Fokussierung Floating Elements, Stangen-AF