Das Minolta MC/MD 2.8/24 mm VFC nutzte die Tatsache, das das ursprüngliche Design des 2.8/24 mm bereits ein Floating Element zur Kompensation der Bildfeldwölbung im Nahbereich hatte. Verschob man dieses Kompensations-Element unabhängig vom "idealen" Weg, so konnte man damit die Bildfeldwölbung nach Wunsch steuern: Je nach Stellung können die Bildränder auf <1 m Distanz fokussiert sein, während das Bildzentrum bei Unendlich steht - oder umgekehrt.
Diese Durchbiegung der Schärfe-Ebene hatte zwar ihren Reiz - im professionellen Bereich setzten sich jedoch Tilt/Shift-Konstruktionen durch, die ein Verschwenken und Verschieben des Objektivs und damit eine Dehnung der Schärfe-Ebene nach Scheimpflug ermöglichten. Minolta hatte (wieder einmal, ist man geneigt zu sagen) auf das falsche Pferd gesetzt. Die VFC-Objektive 2.8/24mm und 2.8/35 mm Shift CA bleiben eine Randnotiz in der Geschichte der Objektive.
MINOLTA 24mm 1:2.8 VFC (9 Linsen / 7 Glieder)
Fassung: MC-X (1975), MD-I (1977), MD-II (1977) |
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MINOLTA 24mm 1:2.8 VFC (9 Linsen / 7 Glieder)
Fassung: MD-III (1981) |
Es ist wirklich ein MD VFC Rokkor, und zwar aus der ersten MD-Generation (1977-1979). Wenn der Zustand wirklich so ist wie beschrieben, dann sind rund 200 Euro ein sehr günstiger Preis. Die VFC-Variante ist, solange man den VFC-Einstellring in der Nullstellung lässt, optisch identisch zum normalen neunlinsigen 24er. Der Unterschied zum normalen 24er besteht nicht allein in der zusätzlichen Möglichkeit zur Bildfeldwölbung, sondern ausserdem in der aussergewöhnlichen Sorgfalt, mit der dieses Objektiv gefertigt, von Hand montiert und endkontrolliert worden ist. Es ist sozusagen die Premium-Ausgabe des 24er Rokkors.
O1af (www.mi-fo.de)