Das Mamiya Sekor CS 4/300mm gehört zu den leichtesten 300mm-Objektiven mit dieser Lichtstärke. Mit nur 780 g ist es kaum schwerer als das Canon FD 5.6/300mm oder das Minolta MD 5.6/300mm! Wie bei den andern Sekor CS-Objektiven ist auch das 300er komplett in Metall gefasst. Die Fassung ist fein und präzise gearbeitet; die Fokussierung läuft eher etwas streng (aber nicht zu streng!), und der zwischen f4 und f16 in ganzen Stufen rastende Blendenmechanismus lässt sich angenehm und feinfühlig bedienen.
Eine eingebaute ausziehbare Gegenlichtblende sowie eine drehbare Stativgondel vervollständigen die Ausstattung. Leider ist die Naheinstellgrenze mit 5.0 m etwas lang geraten; die meisten Mitbewerber bieten bei konventionell fokussierten 300ern eher 4 m oder zumindest 4.5 m, und innfokussierte (IF) Objektive wie das Canon new FD 4/300mm oder das Nikkor AiS 4.5/300mm IF-ED kommen gar auf 3.0 m bzw. 2.5 m!
Das Sekor CS 4/300mm hat einen für Teleobjektive von 200mm oder 300mm Brennweite geradezu klassischen Aufbau: Ein positives Cooke-Triplet im vorderen Objektivebreich dient als master lens, und ein negatives Dublett im hinteren Objektivteil fungiert als kleiner Telekonverter, der die Baulänge des Objektivs reduziert und zur Ebnung des Bildfeldes beiträgt.
Die Detailauflösung des CS 4/300mm ist schon bei Offenblende recht gut; allerdings können die ausgeprägten lateralen chromatischen Aberrationen den Bildeindruck je nach Motiv doch recht empfindlich stören. Gerade bei Landschaftsaufnahmen empfiehlt es sich, die CAs bei der Rohdatenkonvertierung herauszurechnen.
Das Objektiv ist eher selten anzutreffen (aber deutlich häufiger als sein optisch baugleicher Nachfolger, das Sekor E 4/300mm). Die Preise bewegen sich im gemässigten Rahmen; CHF/EUR/USD 100.-- bis 150.-- sind üblich.
MAMIYA SEKOR CS 300mm 1:4 (7 Linsen / 6 Glieder)
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