Reparatur eines Mamiya CS 1:3.5 45-90mm
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Erster Schritt
Entfernung des Gummis um den Fokussier-Ring.
Darunter werden drei kleine Madenschrauben sichtbar, die den Fokussier-Ring mit der darunter liegenden fassung der Fokussiergruppe verbinden (dient gleichzeitig zur Unendlich-Justage)
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Zweiter Schritt:
Lösen der Madenschrauben => Fokussier-Ring löst sich
Die drei winzigen Madenschrauben werden mit geeignetem Werkzeug gelöst und entfernt. Der Fokussier-Ring kann jetzt bewegt, aber noch nicht entfernt werden.
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Dritter Schritt:
Entfernen der Fokussier-Gruppe
Durch Drehen an der Frontgruppe (innerhalb des nun losen Fokus-Rings!) kann man die Fokussier-Gruppe problemlos herausdrehen. Das Ausmass der Verschmutzung wird nun deutlicher sichtbar; dicke Schlieren schwarzen Teers bedecken die hinterste Linse der Fokussier-Gruppe.
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Blick auf das restliche Objektiv (bestehend aus Grundobjektiv, Variator und Kompensator) nach Entfernung der Fokussiergruppe: Der Variator ist unter einer zähen schwarzen Teer-Schicht verborgen
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Die gereinigte Frontgruppe.
Ich habe zunächst einen Grossteil des Teers mit einem Plastik-Spatel weggekratzt und dann die verbleibende Schicht mit in iso-Propanol getränkten Papiertaschentüchern gereinigt.
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Die noch nicht gereinigte Variator-Gruppe
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Grobreinigung mit einem Plastik-Spatel |
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Vierter Schritt:
Entfernung des Metallrings, der zum Befestigen der verrotteten Gummibalges auf Seiten der Fokussiergruppe diente.
Dazu müssen die vier Kreuzschrauben gelöst und der Ring entfernt werden.
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Der abgenommene Ring, der auf Seite der Fokussiergruppe zur Fixierung des Gummibalges diente |
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Unter dem Ring finden sich weitere Reste des Gummibalges, die sorgsam weggekratzt werden |
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Darunter kommen wiederum vier Kreuzschrauben zum Vorschein, die man lösen und entfernen kann. Sie halten die "Verkleidung" des vorderen Objektiv-Teils. |
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Jetzt lässt sich die die vordere "Verkleidung" sowie der bereits zu Beginn gelöste Fokussier-Ring abnehmen. Damit ist liegen die Steuerkurven von Vaiator und Kompensator frei.
ACHTUNG: Die entsprechenden Schrauben sollten NICHT angerührt werden. Die komplexe Justierung des eigentlichen Zooms (Grundobjektiv <=> Kompensator <=> Variator) bleibt somit erhalten.
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Die verschmutzte Stelle ist auch auf der Seite des Variators weitgehend gereinigt. Der silberfarbene Ring, der um die Variator-Gruppe herum sichtbar ist, war ursprünglich durch den schwarzen Lichtschutz-Balg verdeckt (der sich ja bekanntermassen inzischen in Wohlgefallen aufgelöst hat). Leider ist der silbrige Ring nun freiliegend und damit sichtbar / exponiert. Dies führt zu deutlichen Überstrahlungen, sobald helle Lichter im Bild sind.
Abhilfe würde eine mattschwarze Lackierung schaffen, doch leider hatte ich zum Zeitpunkt der Reparatur keine entsprchenden Sprühfarben im Haus. Diese Manko wird in Kürze noch behoben werden.
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reighenfolge, wobei beim Eindrehen der Madenschrauben am Fokussier-Ring auf eine korrekte Unendlich-Justage zu achten ist.
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Alles in allem erwies sich die Reinigung als weniger aufwändig als zunächst befürchtet. Dies ist v. a. der klaren Konstruktion des Mamiya-Zooms zu verdanken (wesentlich übersichtlicher als andere Viergruppenzooms zB von Minolta). Da für die hier geschilderte Reinigung einzig die Frontgruppe abgenommen werden musste, blieb die Justierung von Grundobjektiv / Variator / Kompensator erhalten. Das Grundobjektiv lässt sich übrigens noch einfacher als die Frontgruppe entfernen: Unter dem Gummi des Zoomringes liegen erstens drei Schrauben, die man NICHT anrühren sollte. Im Zoomring sind aber zweitens drei weitere "Löcher" sichtbar, in denen (falls der Zoomring in die richtige Stellung gedreht wurde) weitere drei Schrauben sichtbar werden. Werden diese gelöst, so lässt sich das Grundobjektiv zwanglos herausnehmen. Zurück bleibt die eigentliche Zoomgruppe mit Variator und Kompensator.